24.06.2024, 20:20 Uhr | LVR und Anne Henk-Hollstein | aus dem Landschaftsverband Rheinland (LVR)

Schiffstaufe auf der Südsee in Xanten

Ein weiteres Schiff aus der Flotte des LVR-Archäologischen Parks (LVR-APX) sticht in See.
Bei dem von 2018 bis 2021 in der Inklusiven Werft des LVR-APX entstandenen Nachbau handelt
es sich um ein knapp 18 Meter langes römisches Ruderboot mit prachtvoll bemalten Schilden.
Im 4. Jahrhundert n. Chr. patrouillierten solche „Naves Lusoriae“ auf dem Rhein, einer Außengrenze des Römischen Reiches. Der Rheinabschnitt von der Nordseeküste bei Katwijk aan Zee (NL) bis Bad Hönningen-Rheinbrohl (D) ist als Niedergermanischer Limes bekannt. Seit 2021 gehört er zum
UNESCO-Weltkulturerbe.

In der Inklusiven Werft im LVR-APX wird seit 2014 die wissenschaftlich fundierte Rekonstruktion römischer Holzschiffe vor Publikum mit der Ausbildung von jungen Menschen mit Einschränkungen verbunden. Jugendliche aus verschiedenen Bildungseinrichtungen, Förderschulen und Werkstätten aus den Kreisen Wesel und Kleve erlernten hierbei sowohl das traditionelle Holzhandwerk als auch den Umgang mit modernen Werkzeugen sowie das Lesen und Umsetzen von Bauplänen.
Die originalgetreue Rekonstruktion eines archäologischen Wrackfundes aus Mainz wurde am Montag, 24.06.2024 um 11:00 Uhr am Ufer der Xantener Südsee getauft und erstmals getestet.  Eine Rudermannschaft sorgte für Tempo und die Manövrierfähigkeit des rund 4 Tonnen schweren Schiffes, das ganz und gar auf Schnelligkeit ausgelegt ist, erprobt. 
An den auf die Schiffstaufe folgenden Tagen wird das Schiff weitere Testfahrten unternehmen und bis zum 30. Juni an der Xantener Südsee liegen.

Aus diesem Anlass fanden sich die Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland Ulrike Lubek, die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen Ina Scharrenbach und dem Landrat des Kreises Wesel Ingo Brohl ein.