Erinnern an die Opfer der NS-Zeit LVR eröffnet Wanderausstellung "BETWEEN SHADE & DARKNESS“ im Rahmen einer Gedenkveranstaltung anlässlich des „Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus“
Zum diesjährigen „Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus“ am 27. Januar hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) im Rahmen einer Gedenkveranstaltung im LVR-Landeshaus in Köln-Deutz die Wanderausstellung „BETWEEN SHADE & DARKNESS – Schicksalswege der Juden Luxemburgs zwischen 1940 und 1945“ eröffnet.
Die Ausstellung des Musée National de la Résistance et des Droits Humains Luxembourg (MNRDH) erzählt von den Schicksalswegen der jüdischen Bevölkerung Luxemburgs in den Jahren vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Eröffnet wurde die Gedenkveranstaltung von Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, die in ihrer Rede zunächst den Blick auf die aktuellen Geschehnisse richtete: „Wir bewegen uns in einer langen Tradition des Gedenkens und trotzdem ist in diesem Jahr alles anders. Wir können und wollen am heutigen Tag nicht ausblenden, dass der perfide Anschlag der Hamas auf Israel und die Eskalation des Nahostkonflikts die Welt verändert hat.“ Doch auch in Deutschland zeichne sich aktuell eine besorgniserregende Entwicklung ab. Daher appellierte Henk-Hollstein zum Abschluss: „Bleiben wir wachsam und kritisch, bleiben wir mutig, wann immer uns Antisemitismus begegnet. Antisemitismus und jede Art von Menschenfeindlichkeit gefährdet Leben und letztendlich unsere Demokratie. Handeln wir! Nie wieder ist jetzt!“ Auch LVR-Direktorin Ulrike Lubek fand in ihrer anschließenden Rede klare Worte: „Wir halten inne, weil die unfassbaren Gräuel des NS-Regimes an Jüdinnen und Juden, an Sinti und Roma, an Menschen mit Behinderungen und vielen weiteren Bevölkerungsgruppen und Andersdenkenden, niemals in Vergessenheit geraten dürfen.“ Wie die Ausstellung, so setze sich auch der LVR seit vielen Jahren intensiv und offen mit der Aufarbeitung der eigenen Geschichte auseinander. „Aufzuarbeiten, wie eine funktionierende Verwaltung, wie Gesundheitseinrichtungen und Pflegeheime zu Gehilfen der NS-Ideologie wurden und sogar die Ermordung von Patientinnen und Patienten mitorganisierten, ist eines der vorrangigen Anliegen des LVR. Wir setzen uns klar und vehement gegen das Vergessen, gegen demokratiefeindliche Entwicklungen, gegen Rassismus und Antisemitismus ein.“ Bevor er die Gäste durch die Ausstellung führte, sprach Frank Schroeder, Direktor des Musée National de la Résistance et des Droits Humains Luxembourg, zunächst ein paar einführende Wort zur fachlichen Einordnung der Ausstellung. Diese greift auf großflächigen Informationstafeln sowohl die Spezifikationen des kleinen Landes, den Einfluss der jüdischen Kultur auf Luxemburg als auch die fehlgeschlagene Integrations- und Abschottungspolitik des Großherzogtums auf. Mit der Annexion des Landes am 10. Mai 1940 an das Deutsche Reich begann die nationalsozialistische Judenpolitik. Erst in den 2010er Jahren wurde das Schicksal der Juden Luxemburgs aufgearbeitet, bis zur offiziellen Entschuldigungen der Regierung und des Parlamentes im Jahr 2015 für das erlittene Leid. Die Kooperation zwischen dem luxemburgischen Museum und dem LVR ist Ergebnis einer Reise des LVR-Kulturausschusses nach Esch-sur-Alzette im vergangenen Jahr und eines damit verbundenen Besuchs im Museum. Dank der Zusammenarbeit ist die beeindruckende Wanderausstellung nun auch für Bürger*innen aus Köln und Umgebung zugänglich. Die zweisprachige Ausstellung auf Deutsch und Englisch ist noch bis zum 26. Februar im Nordfoyer des LVR-Landeshauses (Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln-Deutz) täglich in der Zeit von 10.00 – 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
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